Schloss Hartheim in der Nähe der österreichischen Stadt Linz ist dafür bekannt, dass dort während der Zeit des Nationalsozialismus mehr als 30.000 Bürgerinnen und Bürger verschiedener Nationalitäten, Altersgruppen und Religionen ermordet wurden. Unter ihnen befanden sich mindestens 753 sowjetische Staatsbürger: Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen, seiner Außenlager, aus Dachau und zur Zwangsarbeit verschleppte Personen aus dem sowjetischen Gebiet.
Nach einer Zwangspause aufgrund der Coronavirus-Pandemie kam das deutsche Projekt zur Förderung und Unterstützung des Russischunterrichts an weiterführenden Schulen, Russo Mobile, wieder nach Österreich.
Mehr als tausend von ihnen waren gezwungen, vor der Verfolgung durch den Austrofaschismus in die Tschechoslowakei zu fliehen. Etwa die Hälfte von ihnen wanderte anschließend in die Sowjetunion aus. Viele von ihnen nahmen auf der Seite der republikanischen Regierung am Kampf gegen den Faschismus in Spanien teil und kehrten nach dem Angriff Nazi-Deutschlands auf die UdSSR in die Sowjetunion zurück und schlossen sich zusammen mit anderen dort gebliebenen Österreicherinnen und Österreichern den bewaffneten Einheiten der Roten Armee an.
Dmitrij Mamin-Sibirjak gehört zu den russischen Prosaschriftstellern der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die sich nach Veränderungen in der Gesellschaft sehnten: nicht nach Revolutionen und grundlegenden Wirtschaftsreformen, sondern nach Veränderungen in den Beziehungen zwischen den Menschen. Die wichtigsten Untugenden des sozialen Miteinanders - Schimpfen, Prügeln, Demütigung der Schwachen - hat er nicht nur beobachtet, sondern selbst erlebt. Und er wünschte sich sehnlichst, dass seine Landsleute so etwas nie gesehen hätten.