Präsentation des Staatlichen Literatur- und Gedenkfreilichtmuseums von A.P.Tschechow "Melikhowo"
Jahr der Musik und kulturellen Begegnungen Russland-Österreich 2018.
Präsentation des Staatlichen Literatur- und Gedenkfreilichtmuseums von A.P.Tschechow "Melikhowo".
Eröffnung der Ausstellung "Sieben Lebensjahre in Melikhowo" (Eintritt frei)
Theaterstück "Der Bär" des Melikhowo-Theaters "Tschechow Studio" (Russisch mit deutscher Kurzfassung) - Eintritt mit Einladung
Das kleine bescheidene Gut im Moskauer Dorf Melikhowo ist nicht nur in Russland, sondern auch im Ausland bekannt. Hier wohnte von 1892 bis 1899 der Schriftsteller Anton Pawlowitsch Tschechow. "Sieben Lebensjahre in Melikhowo" - so wird manchmal diese Zeit im Schaffen von Tschechow genannt.
Zu Beginn der 1890-en Jahre war Anton Pawlowitsch schon ein anerkannter Schriftsteller, einer der meistgelesenen und beliebtesten Belletristen seiner Zeit. Jedes neue Werk von Tschechow ist ein literarisches Ereignis, das erwartet und diskutiert wurde. Sein Talent wurde von den «älteren» Literaten – Polonsky, Grigorovich, Pleshcheev, Tolstoi sehr geschätzt. Die Verlage schlugen ihm die Zusammenarbeit vor. In Melikhowo schuf Tschechow 42 Werke, darunter: "Kammer Nr. 6», «Insel Sachalin», «Schwarzer Mönch», «Haus mit Mezzanine», «Stachelbeere», «Mann im Koffer», «Männer», «Mein Leben», «Anna am Hals», «Ionytsch», Theaterstücke: «Möwe», «Onkel Wanja».
Gerade in Melikhovo, erhielt der Schriftsteller das, was er in der Hauptstadt nicht genug hatte: "Wenn ich ein Arzt bin, dann brauche ich die Kranken und ein Krankenhaus; wenn ich ein Schriftsteller bin, dann muss ich von Menschen umkreist leben. Ich brauche zumindest ein Stück öffentliches und politisches Leben, es reicht mir nur ein kleines Stück, und dieses Leben in vier Wänden ohne Natur, ohne Menschen, ohne Vaterland, ohne Gesundheit und Appetit – das ist kein Leben...» (aus dem Brief an A. S. Suvorin. 1891. Moskau.) Und es war kein "kleines Stück", sondern ein umfangreiches Schaffensgebiet.
Unmittelbar nach dem Umzug in sein Gut begann Anton Pawlowitsch, den Bauern von Melikhowo und von nachbaren Dörfern medizinische Hilfe zu leisten. In den Sommermonaten 1892-1893, als die Cholera-Epidemie aus dem Süden Russlands aufging, übernahm der Schriftsteller die Aufgaben des Landesarztes, er betreute 27 Dörfer, 4 Fabriken und das Kloster Davidov Pustyn.
Viele Zeit und Kräfte widmete Tschechow der Volksaufklärung. Medizinische Untersuchungen von Grundschulen, die Vormundschaft, und darunter auch der Bau von Schulen... «Ich bin zu einem Architekten geworden", - schrieb Anton Pawlowitsch in einem Brief. Während seines Lebens in Melikhowo hatte er drei Schulen in den Dörfern Talezh (1896), Novoselki (1897) und Melikhovo (1899) gebaut.
Im Jahre 1899 wurde Tschechow gezwungen, das Gut zu verkaufen: der von der Tuberkulöse leidende Schriftsteller hat von den Ärzten dringende Empfehlung bekommen, nach Süden umzuziehen. Anton Pawlowitsch hat Melikhowo verlassen und übersiedelte nach Jalta.
Nach Tschechows Zeiten hatte das Gut zwei Besitzer gehabt, sie versuchten, es unverändert, als Erinnerung an den Schriftsteller erhalten zu bleiben. Nach der Revolution 1917 wurde das Gut verstaatlicht. In den 1920-en Jahren wurde das Haupthaus zerstört, und auf dem Gelände des ehemaligen Tschechows-Herrenhauses befand sich eine Kolchose. Aber das Interesse zum Ort, wo Tschechow einst gelebt und gearbeitet hatte, blieb nach wie vor erhalten. Die Bewunderer seines Schaffens kamen nach Melikhowo, um durch die ehemaligen Tschechows Orte spazieren zu gehen, mit den Einheimischen zu kommunizieren, die gute Erinnerungen an den Schriftsteller bewahrten.
Erst im Jahre 1940 wurde entschlossen, «dass Museum namens A. P. Tschechow im Dorf Melikhowo des Bezirkes Lopasnensky zu organisieren“. Zu dieser Zeit glücklicher Weise ist von allen Gebäuden des Gutshofes vom Schriftsteller nur ein Nebengebäude erhalten geblieben. Es ist berühmt, weil hier Anton Pawlowitsch seine «Möwe» geschrieben hatte.
In den Jahren 1950- 60 wurden die Arbeiten an der Wiederherstellung des Haupthauses und der Wirtschaftsgebäude, des Parks und des Gartens des Tschechow-Gutshauses durchgeführt.
Seit 1960 besuchen das wiederhergestellte Herrenhaus seht viele Leute.
Neben dem Tschechows Gut in Melikhowo kann man auch die Schule besuchen, die 1899 von AP Tschechow gebaut wurde, wo die Atmosphäre des Klassenzimmers und der Wohnung des Lehrers wiederhergestellt wurde. In einer anderen erhaltenen Tschechows-Schule, die sich im Dorf Novoselki liegt, befindet sich die literarische Ausstellung «In der Welt der Tschechows-Helden». Sie macht die Besucher mit der Kunstwelt der Tschechischen Werke bekannt.
Im Jahre 2006 erschien das professionelle Theater «Tschechows Studio», als Teil des Naturschutzmuseums. Die Grundlage seines Repertoires stellen die Werke von Tschechow zusammen. Jeder Samstag werden im Museum Theaterstücke vorgelegt, während des ganzen Tages werden kurze Aufführungen nach den Geschichten von Anton Pawlowitsch gespielt. Das Theater lässt Museums-und Theaterprogramme wie «Datschas Fieber, oder 22 unschuldige Vergnügen» entwickeln und durchführen.
Das jährliche internationale Theaterfestival «Frühling in Melikhowo», das in der zweiten Maihälfte stattfindet, ist weithin bekannt und beliebt.
Seit 2010 wird der internationale Wettbewerb der Rezitatoren namens A. P. Tschechow durchgeführt, dessen Gala-Konzert und die Verleihung der Gewinner am Geburtstag des Schriftstellers am 29.Januar in Melikhowo stattfindet.
Auch andere Massenfeste, die vom Museum durchgeführt werden, sind zu Tradition geworden: Festival "Chekhovs Dachshunde", Weihnachtsbäume für Kinder und Erwachsene, Karneval „Abschied vom Winter“, Kindermusikfestival «Zu Besuch bei Tschechow».
In der Stadt Tschechow befinden sich zwei Museumsabteilungen. In der Nähe des Bahnhofsplatzes der Stadt befindet sich das Museum der Briefe mit der Gedenkpost, der Ausstellung über die Geschichte der Post in Lopasna und über die Geschichte des brieflichen Erbes von AP Tschechov. Liebhaber des Altertums werden mit Interesse, das Gut «Lopasnya-Zatschatjevskoye» zu besuchen. Das Haupthaus - einmaliges Denkmal der Architektur der 1840-en Jahre – ist mit den Namen der Vertreter der berühmten adeligen Familien-Vasilchikov, Lanskoj, Puschkin und Gontscharov gekrönt. In der Nähe des Hauptgebäudes befindet sich die Anno-Zatschatjewskaja-Kirche, wo die Nachkommen von Alexander Puschkin ruhen.
Das Museum bemüht sich, die Besucher mit den neuen Ausstellungen, Projekten, Veranstaltungen und interessanten Expositionen zu erfreuen.
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