Wien. 70. Jahrestag der Befreiung – 60. Jahrestag des Staatsvertrags

Wien. 70. Jahrestag der Befreiung – 60. Jahrestag des Staatsvertrags 

Im Wiener Künstlerhaus

Die Befreiung Wiens ist eines der letzten Kapitel in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs. NeunTage, vom 5. biseinschließlich 13. April 1945,dauertendieheftigenKämpfeumdieösterreichischeHauptstadt.
Der Kommandant der 3. Ukrainischen Front, Fjodor Tolbuchin, wandte sich im Bewusstsein der Notwendigkeit für die Bewahrung einer der architektonischen Perlen Europas bereits am ersten Tag der Offensive an die Wienerinnen und Wiener mit dem Aufruf, den sowjetischen Soldaten dabei zu helfen, die Vernichtung der Stadt durch die Hitlerarmee abzuwenden. Den Soldaten der Roten Armee gelang es, die von den Nazis geplante Zerstörung des weltweit bekannten Stephansdoms und des Wiener Rathauses zu verhindern. Den Aufklärern, welche die Reichsbrücke über die Donau entminten, wurden hohe staatliche Auszeichnungen der UdSSR verliehen.
Nach Kriegsende kehrte das friedliche Leben nach Wien zurück und es begann der Prozess der Wiederherstellung der österreichischen Staatlichkeit. Österreich, das 1938 als Ergebnis des Anschlusses ein Teil Hitlerdeutschlands geworden war, wurde von den Siegermächten in vier Besatzungszonen geteilt. 1947 begann die acht Jahre währende Arbeit am Staatsvertrag über die Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreichs, dessen endgültige Variante am 15. Mai 1955 imWienerBelvederefeierlichunterzeichnetwurde. Am 26. Oktober des gleichen Jahres verabschiedete der Nationalrat Österreichs das Verfassungsgesetz über die immerwährende Neutralität des Landes.
DieAusstellung „Wien. 70. JahrestagderBefreiung – 60. Jahrestag des Staatsvertrags“ erzählt über die Kämpfe um die österreichische Hauptstadt in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs und über das Nachkriegsleben der Stadt.
Es werden mehr als 200 unikale Exponate aus dem Staatsarchiv der Russischen Föderation, der Tretjakow-Galerie, dem Außenpolitischen Archiv des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten Russlands, dem Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums Russlands, dem Zentralmuseum der Russischen Streitkräfte, dem Staatlichen Historischen Museum, dem Museums- und Ausstellungskomplex „ROSIZO“, dem Russischen Archiv für Film- und Fotodokumente sowie demM. B. Grekow-Studio für Militärkünstler gezeigt.
Unter den ausgestellten Dokumenten befinden sich erst unlängst frei gegebene Bestimmungen und Instruktionen über die Arbeit des sowjetischen Teils der Alliierten Kommission für Österreich, welche anschaulich über die Nachkriegsordnung des Landes erzählen, Erlässe des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR mit Resolutionen Josef Stalins sowie Memoranden der Politischen Hauptverwaltung der Roten Armee über die Lage in den von den sowjetischen Soldaten besetzten Gebieten Österreichs.
Die Archivalien werden durch Fotografien und Filmmaterialien sowie durch persönliche Gegenstände von Teilnehmern an den Kämpfen für die Befreiung Wiens ergänzt.