Aktion zum Gedenken an die NS-Euthanasieopfer auf Schloss Hartheim

02/02/2022 - 10:45

Am 1. Februar besuchten Vertreter der österreichischen NGO der Landsleute "Zentrum für Geschichts- und Gedenkstättenforschung "Pamjat" und des Russischen Hauses in Wien die Gedenk- und Bildungsstätte "Schloss Hartheim" in der Gemeinde Alkhofen in Oberösterreich.  

Die an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert errichtete Schlossanlage wurde seit 1898 als karitatives Krankenhaus für Schwerkranke und geistig Behinderte genutzt. Als die Nationalsozialisten 1939 an die Macht kamen, wurde das Schloss zu einem der sechs Zentren der Zwangseuthanasieprogramme für Kranke und Behinderte, einschließlich geistig behinderter Kinder, im Dritten Reich. Bei Kriegsausbruch wurde das Schloss zu einer Todesfabrik, in der Häftlinge des nahe gelegenen Konzentrationslagers Mauthausen und anderer Konzentrationslager vergast wurden. Von 1940 bis Dezember 1944 wurden in Hartheim rund 30.000 Menschen verschiedener Nationalitäten ermordet, darunter sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten, darunter rund 800 sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter.

Vertreter der russischen Seite gedachten gemeinsam mit Florian Schwanninger, Leiter der Gedenkstätte Schloss Hartheim und Historiker, der hier umgekommenen Opfer der NS-Verbrechen und legten Blumen am Massengrab mit den Überresten tausender im Krematorium der Todesfabrik verbrannter Menschen nieder.

Florian Schwanninger traf den Direktor des Russischen Hauses, Oleg Ksenofontov, und die Leiterin der Organisation "Pamjat", Julia Egger, zu einem interessanten Gespräch über Programme für die weitere Zusammenarbeit in der Such- und Forschungsarbeit und die Durchführung gemeinsamer Geschichts- und Gedenkprojekte.