„Aus der Geschichte der österreichisch-russischen musikalischen Beziehungen“

03/01/2018 - 19:45

Am 1. März hielt Dr. Thomas Aigner,  Leiter der Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus eine Vorlesung zum Thema „Der Walzer Reiseabenteuer von Johann Strauss. Eine Liebesgeschichte in Tönen“  im Russischen Kulturinstitut Wien.   Die Vorlesung fand im Rahmen der Seminarreihe „Aus der Geschichte der österreichisch-russischen musikalischen Beziehungen“ anlässlich des Jahres der Musik und kulturellen Begegnungen Russland-Österreich 2018 statt.

Dr. Thomas Aigner brachte dem Publikum die Entstehung der Walzerpartie Reiseabenteuer von Johann Strauss (Sohn) näher. Dieser Walzer kann als eine persönliche Chronik der Liebesbeziehung im Sommer 1859 zwischen ihm und der jungen russischen Adeligen und Amateurkomponistin Olga Smirnitskaja verstanden werden. Die Reiseabenteuer sind das einzige Werk vom Strauss, in der sich ein autobiografischer Einfluss nachweisen lässt. Diese für den Komponisten so außergewöhnliches Vorgangsweise war ein Teil der Kommunikation zwischen ihm und der Geliebten, indem nämlich die Reiseabenteuer als Antwort auf ihre Romanze Für alles, alles will ich heiß dir danken nach einem Gedicht von Michail Lermontow.  Der Vortrag wurde sowohl musikalisch, als auch von der Schau der Briefkopien von J. Strauss an Olga Smirnitskaja aus der Sammlung der Wienbibliothek im Rathaus. Nach seinem Vortrag beantwortete Dr. T. Aigner zahlreiche Fragen des Publikums, das noch längere Zeit sich beim Forscher für seinen wunderschönen Vortrag und grundsätzliche Thema Beleuchtung. Das Motive der Russlandaufenthalt von Strauss, sowie seiner Konzertsaison in Pawlowsk und der Liebe zu Olga Smirnitskaja wird mit der Filmvorführung „Abschied von St. Petersburg“ (aus der Sammlung des staatlichen russischen Filmarchives Gosfilmofond) am 12. März im Russischen Kulturinstitut Wien fortgesetzt.
Das nächste Seminar zum Thema „Der Wienerlieder-Komponist Ludwig Gruber gründet ein Soldatentheater -  Kriegsgefangenschaft in Sibirien während des 1. Weltkrieges“ findet am 24. April im Russischen Kulturinstitut Wien statt.
Das Video finden Sie unter folgendem Link:
https://www.youtube.com/embed/ny9fI16O4f8