Die Aktion „Kerze der Erinnerung“ an den sowjetischen Gräbern des Kalksburg-Friedhofs in Wien

06/22/2020 - 15:15

Vor neunundsiebzig Jahren, am 22. Juni 1941 hörte ganz Sowjetunion um 12.15 Moskauer Zeit die Mitteilung des Volkskommissars für auswärtige Angelegenheiten der UdSSR Wjatscheslaw Molotow über den Einmarsch deutscher Truppen.

Am nationalweiten Tag des Gedenkens und der Trauer zündeten die Mitarbeiter des Russischen Kulturinstitutes in Wien, der österreichischen Vereine „Zeit“ und „Gedenken“ sowie  in Österreich lebende Landsleute die Kerzen als Zeichen des Gedenkens an die Gefallenen während des Großen Vaterländischen Krieges und ehrten das Gedenken an sie mit der Schweigeminute.

Die sowjetische Militärgrabstätte am Bezirksfriedhof Kalksburg in Wien wurde erst im April 1945 während der Kämpfe um Wien angelegt. Danach wurden hier die an den Wunden und Krankheiten in Wien verstorbenen Rotarmisten begraben. In drei Massengräbern des Friedhofs Kalksburg sind etwa hundert Soldaten und Offiziere begraben. Auf den Grabsteinen sind die Namen von nur zwei Offizieren aufgetragen, die im ersten Nachkriegsjahrzehnt verstarben. Über dieses Massengrab kann man nicht exakter sagen, als es Wladimir Wyssozki tat:

„Hier gibt es kein persönliches Schicksal –

Alle Schicksale sind eins geworden“.

Die Grabstätte Kalksburg ist eine der 227 Militärgrabstätten sowjetischer Bürger, die in Österreich leben. Insgesamt ruhen dort mehr als 80 Tausend sowjetischer Bürger, ca. die Hälfte davon sind in den Schlachten Gefallene und an den Wunden Verstorbene. Die zweite Hälfte sind Kriegsgefangene und von den Territorien der UdSSR zur Zwangsarbeit verschleppte Sowjetbürger, die aufgrund unmenschlicher Lebensbedingungen und Krankheiten verstarben.