Eröffnung der Ausstellung «Großfürstin Elisabeth Feodorowna (Romanova)».

03/02/2015 - 18:30

 Ausstellung zum 150. Geburtstag der Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna (Romanowa)

Rossotrudnitschestwo und die Stiftung zur Förderung der Barmherzigkeitsund Wohltätigkeitstraditionen Aufklärungsgesellschaft von Jelisaweta und Sergius möchten Ihnen gerne die Ausstellung präsentieren, welche dem 150. Geburtstag der Heiligen Ehrwürdigen Märtyrerin Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna gewidmet ist.
Die Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna (01.11.1864—18.07.1918), Prinzessin Elisabeth Alexandra Luise Alice von Hessen-Darmstadt war die Tochter des Großfürsten von Hessen und bei Rhein Ludwig IV. und der Prinzessin von Großbritannien Alice, Tochter der englischen Königin Victoria. Jelisaweta heiratete 1884 den Großfürsten russlands Sergij Alexandrowitsch (1857-1905) und vereinigte in sich somit einfach und natürlich die besten Züge der westeuropäischen und russischen Kultur, entwickelte und setzte die Barmherzigkeits- und Wohltätigkeitstraditionen fort, machte zum Ziel ihres Lebens die Hilfe und den Dienst dem Mitmenschen gegenüber.
Die Ausstellung umfasst die gesamte Lebensbahn der Großfürstin, einen Teil von welchem sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem Großfürsten Sergij Alexandrowitsch durchschritt. Sie leiteten gemeinsam Dutzende von Wohltätigkeitsgemeinschaften in Moskau und im ganzen Russland, sorgten für Kinder, Kranke und Körperbehinderte.
Als Ehegattin des Generalgouverneurs Moskaus (der Großfürst Sergij Alexandrowitsch wurde zu diesem Amt 1891 ernannt) organisierte die Großfürstin 1892 die Jelisawetas karitative Gemeinschaft, deren Tätigkeit auf Moskau und das gesamte Moskauer Gouvernement verbreitete. 1896 wurde auf Anregung von Jelisaweta  Fjodorowna, die das 1. Sankt Petersburger Damenkomitee der Russischen Rotkreuzgesellschaft leitete, die Jelisawetas Gemeinschaft der Barmherzigkeitsschwester der Russischen Rotkreuzgesellschaft organisiert. 1898 wurde das Komitee zur Verstärkung der Gemeinschaftsmittel gegründet, an dessen Spitze die Großfürstin selbst stand.
Das großfürstliche Ehepaar kümmerte sich um die Aufklärung der russischen Gesellschaft, beteiligte sich an der Gründung der größten Museen Moskaus (Museum für die schönen Künste und Historisches Museum), führte die künstlerischen Vereine und gestalterischen Genossenschaftsbetriebe, nahm am Bau von medizinischen Einrichtungen und Bildungsstätten sowie an der Durchführung von großartigen Feierlichkeiten für das gesamte Volk teil. Nach dem tragischen Tod ihres Ehemanns, der 1905 durch die Hand eines Terroristen gefallen war, wählte die Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna einen „gottgewollten und dem Mitmenschen gefälligen“ Weg aus, indem Sie ihr ganzes Leben bis zu ihrem märtyrerhaften Ende den Barmherzigkeitsangelegenheiten widmete. Moskau wurde zu dem Ort auf der Erde, wo ihre einzigartige
Wohltätigkeitsgabe voll und ganz hervortreten konnte.
Nach dem Tod ihres Ehemanns verkaufte Jelisaweta Fjodorowna ihre Schmucksachen (die davon, die den Romanows gehörten, übergab sie in den Staatsschatz) und kaufte für das dafür erhaltene Geld einen Hof, der in Moskau in Bolschaja Ordynka Strasse lag und vier Häuser mit einem großen Garten hatte. Da richtete sich das von ihr 1909 gegründete Martha-Maria-Kloster der Barmherzigkeit ein (das war kein Kloster im genauen Wortsinne, die Schwester davon befassen sich mit wohltätigen und medizinischen Arbeiten). Die Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna wurde zur Äbtissin des Klosters und half weiter den Armen und Elenden, eröffnete weiter Krankenhäuser und Ambulatorien.
In den schweren und schwierigen Jahren des Vaterlands – während des Russisch-Japanischen Kriegs (1904-1905) und des ersten Weltkriegs (1914-1918) – organisierte sie die Hilfsmaßnahmen für die Front, beteiligte sich an der Einrichtung von Spitalzügen und Feldkirchen für die Front, Eröffnung von Lazaretten und Zufluchtsorten für verwundete Krieger. 1904 organisierte Jelisaweta Fjodorowna das Sonderkomitee für Kriegerhilfe, bei welchem im Großen Kremlpalast ein Lager für Spenden an die
Krieger errichtet wurde: da sammelte man Binden, nähte Kleindung, packte Sendungen, richtete Feldkirchen ein. Während des Ersten Weltkriegs sorgte sie engagiert für die Hilfe für die russische Armee und insbesondere für die verwundeten Soldaten. Unter ihrer Mitwirkung wurde Anfang 1915 eine Werkstatt für die Erstellung von Prothesen organisiert und 1916 begann die Arbeit an der Projektierung und dem Bau des ersten Prothesenwerks Russlands, welches bisher Zulieferteile für Prothesen
herstellt. Die Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna kümmerte sich auch um die Bewahrung des Militärruhmes der Helden vom Vaterland. 1915 nahm sie an der Eröffnung des Ehrenfriedhofs Bratskoje Kladbischtsche in Moskau teil – einer Gedenkstätte, wo 18 Tausend Krieger und darunter auch die barmherzigen Schwestern zur Ruhe eingingen.
Jelisaweta Fjodorowna bekleidete das Amt der Vorsitzenden der Kaiserlichen Orthodoxen Palästinensischen Gesellschaft (1905-1917), war Ehrenmitglied bei der Kaiserlichen Sankt-Petersburger (Petrograder) Priesterakademie und der Berliner orthodoxen Bruderschaft des heiligen Fürsten Wladimir. 1910 nahm sie gemeinsam mit der Kaiserin Alexandra Fjodorowna die Bruderschaftskirche in Bad Nauheim (Deutschland) unter Schutz. Die Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna wollte nicht Russland verlassen, als die Bolschewiki an die Macht kamen, sie setzte ihre uneigennützige Tätigkeit in ihrem Kloster fort. Am 7. Mai 1918 wurde sie verhaftet und aus Moskau nach
Perm verbannt. In der Nacht zum 18. Juli 1918 wurde die Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna zusammen mit den anderen Vertretern der Dynastie von Romanows
durch die Bolschewiki getötet: sie wurde in die Grube Nowaja Selimskaja 18 km von der Uraler Stadt Alapajewsk entfernt hinuntergeworfen. Die letzten Minuten ihres Lebens wurden zum Vorbild für Standhaftigkeit und Nächstenliebe. Am 31. Oktober 1918, als die weiße Armee Alapajewsk einnahm, wurden die Überreste der Ermordeten aus der Grube geholt, in die Särgen gelegt und in die Friedhofskirche zur Aussegnung gebracht. Wegen des Angriffs der roten Armee wurden die Leichen nach Peking transportiert: im Mai 1920 wurden sie vom Chef der Russischen geistlichen Mission Erzbischof Innokentij (Figurowskij) abgeholt. Von dorther wurden zwei Särgen – der von Jelisaweta Fjodorowna und der der Schwester von Martha-Maria-Kloster Warwara (Jakowlewa) – über Schanghai und Port Said nach Jerusalem gebracht. Die Beerdigung wurde im Januar 1921 bei der Maria-Magdalena-Kirche auf der Ölberg vom Patriarchen Jerusalems Damian durchgeführt. So wurde der Wunsch der Großfürstin Jelisaweta über ihr Begräbnis im Heiligen Land, welchen sie während ihrer Wallfahrt 1888 ausgedrückt hatte, befriedigt.
1992 wurden die Großfürstin Jelisaweta und die Schwester Warwara vom Bischofskonzil der Russischen Orthodoxen Kirche heiliggesprochen und ins Konzil der Neumärtyrer und Bekenner Russlands aufgenommen (früher, 1981 wurden sie von der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland kanonisiert). 2004-2005 befanden sich die Reliquien der Neumärtyrerin in Russland, den GUS-Ländern und Baltischen Staaten, wo sie von über 7 Mio. Personen geküsst wurden. Laut Patriarchen Alexi II. „sind die langen Warteschlangen bei den Reliquien der heiligen Neumärtyrerin ein weiteres Symbol der Buße Russlands für die Sünden der Unruhen und der Rückkehr des Landes zum ureigenen historischen Weg“. Daraufhin wurden die Reliquien zurück nach Jerusalem gebracht. Es sind der Großfürstin einige orthodoxe Klöster in Belarus, Russland und der Ukraine sowie Kirchenhäuser gewidmet. Die Datenbank der Website Kirchenhäuser Russlands enthält (per 28.10.2012) jeweils die Infos über 24
funktionierende Kirchhäuser in verschiedenen Orten Russlands. Diese große Frau leistete die heilige Tat des Dienstes dem Gott und Russland zu ihren Lebzeiten und setzte sie auch nach ihrem Tod fort. Das von der Großfürstin gegründete Martha-Maria-Kloster der Barmherzigkeit und der Liebe lebt auch jetzt gemäß der von ihr festgelegten Ordnung. Die Schwestern werden im medizinischen College der Swjato-Dmitrijewer Berufsschule ausgebildet, arbeiten in den Gesundheitseinrichtungen, leisten andere Dienste. Wie auch zu der Zeit der Großfürstin funktionieren im Kloster Anstalt für Waisenmädchen, Wohlfahrtskantine, Fürsorgedienst, Gymnasium, Kultur- und Aufklärungszentrum. Die Stiftung Aufklärungsgesellschaft von Jelisaweta und Sergius setzt die Traditionen von Missionär-, Wohltätigkeits- und Aufklärungsaktivitäten fort, welche durch das großfürstliche Ehepaar gegründeten wurden: sie veranstaltet Wohltätigkeitsmärkte zu Weihnachten und Ostern, befasst sich mit der Herausgabe
und Verbreitung von Büchern, die dem Leben und der Tätigkeit des Großfürsten Sergius Alexandrowitsch und der Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna gewidmet sind. Zu den Tätigkeitsbereichen der Stiftung Aufklärungsgesellschaft von Jelisaweta und Sergius zählt die Entwicklung und Organisation von Wallfahrtsrouten durch die Orte des Lebens des großfürstlichen Ehepaars in Moskau und der Umgebung Moskaus. Aktuell wird bei der Teilnahme der Stiftung Aufklärungsgesellschaft von Jelisaweta und Sergius in Moskau das Programm „Der Großfürst Sergius Alexandrowitsch und Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna. 
Im Dienst für Moskau und Vaterland“ erfolgreich realisiert; das Programm erhielt den Segen Seiner Heiligkeit Patriarchen von Moskau und ganz Russland Kyrill und wurde von der akademischen Öffentlichkeit mit Begeisterung entgegengenommen.