Erste Ausstellung über die legendäre Vera Karalli in Wien

04/10/2019 - 19:45

Am 10. April 2019 fand die Eröffnung der Ausstellung des Staatlichen Zentralen Bachruschin-Theatermuseums „Traumprinzessin“ des Moskauer Balletts: Vera Karalli mit und ohne Schminke“ im Russischen Kulturinstitut in Wien, statt.
Der Anlass der Ausstellung bildet das Jahr des Theaters in Russland, der 110. Jahrestag der „russischen Saisons“ Djagilews, der 125. Jahrestag des Bachruschin-Museums und der 130. Geburtstag der glorreichen russischen Ballerina und Stummfilmschauspielerin Vera Alexejewna Karalli (1889-1972).
Die Exposition beleuchtet wenig bekannte Seiten der Ballettgeschichte, sie rekonstruiert die Atmosphäre des Moskauer Kaiserlichen Bolschoi Theaters der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts und behandelt das Privatleben von Vera Karalli im Kontext der historischen Ereignisse in Russland. Die Ausstellung beinhaltet Materialien, die der Biographie der berühmten Tänzerin gewidmet sind sowie Kostümskizzen und Dekorationen, ebenso ihre Fotos auf der Bühne des Bolschoi Theaters und in Filmen. Eine eigene Sektion behandelt das Leben und Werk von Vera Karalli in der Emigration, und zwar ihre Arbeit in Kaunas und Organisation eines Ballettstudios, ihre Arbeit im Opernhaus in Bukarest und in der Balletttruppe von Anna Pawlowa in London, im Ballettstudio Paris sowie ihre Auftritte in den „russischen Saisons“ Djagilews.
Die Ausstellung wurde vom Direktor des RKI in Wien Dmitrij Sokolow, der wissenschaftlichen Sekretärin des Bachruschin-Museums und dem Autor des Buches über Vera Karalli, Gennadij Kagan eröffnet. Dmitrij Sokolow sprach einen aufrichtigen Dank der Leitung von Bachruschin-Museum für die große Arbeit bei der Vorbereitung dieser inhaltsreichen und meisterhaft gestalteten Exposition über die herausragende russische Tänzerin, die weltweit erstmals präsentiert wurde, aus. In der Sowjetzeit waren die Archive von Vera Karalli, deren Privatleben mit der kaiserlichen Familie Romanow zusammenhing, unter Verschluss gehalten und für die Forscher unzugänglich gewesen. Irina Gamula machte eine detailreiche und spannende Führung durch die Ausstellung und Gennadij Kagan erzählte über den letzten Lebensabschnitt der Künstlerin in Österreich. Er erforschte diesen Abschnitt im Zuge seiner Arbeit am Buch „Legende des russischen Balletts Vera Karalli“ (2009). Am 16. November 1972 starb Vera Karalli im Künstlerheim in Baden und wurde am Zentralfriedhof in Wien bestattet.