Russland von Я bis А: Fryasino

07/25/2019 - 21:15

Fryasino. In der zweiten Hälfte des XV Jahrhunderts kamen italienische Architekten im Auftrag vom Zaren Ivan III., um den Kreml zu bauen. Der Zar hat die Baumeister mit Geld und Land versorgt. Das kleine Dorf 40 km nordöstlich von Moskau wurde zum Landsitz von Alvizo Fryazi. Die Bauern nannten ihn Anton Fryazin, und das Dorf erhielt den Namen Fryazino.

Zum ersten Mal findet man den Namen Fryasino im Jahre 1584-1586. Seit dem 16. Jahrhundert gehörte das Dorf Fryazino zum großem Dorf Grebnevo.

Fryazino ist mit den Namen der herausragenden Persönlichkeiten der russischen Kultur verbunden. Hier befindet sich einer der ältesten Landsitze, die zu den sogenannten «Vororten» gehören. Er ist mit dem Namen des Dichters Michail Heraskov, Patriarch der Moskauer Literatur, Direktor (1763-1770) und Kurator (1778-1802) der Moskauer Universität verbunden. Der Gründer der Moskauer Universitäts-Pension. Dort haben sich KünstlerInnen, MusikerInnen und SchauspielerInnen erholt, außerdem wurden hier Hausaufführungen veranstaltet.

Seit 1762 begann in der Region die Entwicklung der Seidenweberei. 1901 wurde im Auftrag von einer Moskauer Kaufmannsfrau Anna Kaptsowa das erste Steingebäude in Fryasino und zwar eine Seidenspinnerei gebaut.
Die erste Schule in Fryasino wurde erst 1812 eröffnet. Es war eine Landesschule mit einer dreijährigen Ausbildungszeit.

1943 wurde laut Beschluss des Verteidigungsausschusses von der UdSSR das erste Institut für Elektrovakuumgeräte für die Radarausrüstung mit elektronischen Geräten in der „Radiolampa“- Fabrik gegründet.

Im Jahr 2003 erhielt die Stadt den Status der Wissenschaft. Heute ist Fryasino ein großes wissenschaftliches und industrielles Zentrum für spezielle Elektronik, die oft nirgendswo sonst auf der Welt zu finden ist.

Am östlichen Stadtrand von Fryasino befindet sich der Landsitz Grebnevo, der im 16.-18. Jahrhundert eine große Siedlung war.  Der Landsitz war im Besitz von den Fürsten Trubezkoj und Golizyn. Unter der Katharina II. wurde der Landsitz als eines der Zentren der russischen Aufklärung bekannt. 

Die Namen der Vertreter der Familien Golizyn und Trubezkoj sind direkt mit Wien verbunden. 
Der Fürst Nikolai Sergejewitsch Trubezkoj -ein  russischer Sprachwissenschaftler, Ethnograph, Publizist und Historiker, Sohn des Rektors der Moskauer Universität, des Fürsten Sergej Trubezkoj. 1923 zog er nach Wien. Er lebte in einer Wohnung in der Dorotheergasse 12 im 3.Stock und zog 1934 in die Kleeblattgasse 4 um.

In den 1920er und 1930er Jahren unterrichtete er an der Universität Wien, am Institut für Slawistik, dessen Leitung er später übernommen hat. An der Universität Wien hat er mehr als 100 Kurse in slawischen Sprachen und Literatur vorbereitet und abgehalten. Zur selben Zeit hat er auf dem Gebiet von Phonologie geforscht.  Das Hauptwerk zu diesem Thema wurde 1939 posthum in deutscher Sprache veröffentlicht. 1930 wurde er in der Wiener Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Im Jahr 1973 wurde im Hauptgebäude der Universität Wien eine Gedenktafel zu Ehren des russischen Professors errichtet. 

Der Fürst Dmitri Michailowitsch Golizyn wurde 1761 zum Botschafter in Wien ernannt und diente 32 Jahre lang als Diplomat in der österreichischen Hauptstadt. Während seines Dienstes in Wien kaufte sich der Fürst einen Landsitz auf einem Hügel im 16. Bezirk, der danach eine lange Zeit seinen Namen trug -und zwar Gallitzinberg (später wurde er in Wilhelminenberg umbenannt). Heute ist im 16. Bezirk die Gallitzinstraße erhalten geblieben.  Golizyn starb und wurde in seiner Villa am Predigtstuhl begraben. 1802 wurde der Körper des Fürsten nach Moskau gebracht und in der Kirchengruft, die von ihm gegründeten Krankenhaus, begraben (heute das erste städtische allgemeine Krankenhaus von Pirogow in Moskau).

 


 


ПРОЕКТ  "РОССИЯ ОТ Я ДО А"
Виртуальное путешествие по России «Россия от Я до А» на страницах Российского центра науки и культуры в Вене и Russisch-Sprachkurse. Russisches KulturInstitut Wien в Facebook. Мы покажем русские города и их достопримечательности, природные красоты и памятники истории в разных регионах России. Но обязательным будет их связь с русским языком, русской литературой и Австрией.