Garten der Erinnerung – 2023
Am Gedenk- und Volkstrauertag fand eine internationale Aktion „Garten der Erinnerung“ statt. Auf der Grabstätte Tanger in Kärnten, wo mehr als 3.000 Sowjetbürger begraben sind, wurden vier Ahornbäume gepflanzt. Dieser Baum mit seiner hellen Rinde und den fünfzackigen Blättern ist seit alters her ein Symbol in der Kultur Kärnten für die unsichtbare Verbindung zwischen der göttlichen und der irdischen Welt: der Welt Gottes und der Welt des Menschen.
Die Grabstätte von Tangerne in Spittal an der Drau ist eines der am wenigsten erforschten in Österreich. Nur einige hundert Namen der auf diesem Friedhof Bestatteten lassen sich aus den vorhandenen Unterlagen ermitteln. "Die meisten der in Tangern und auf dem nahe gelegenen Friedhof Eich-1 bestatteten sowjetischen Kriegsgefangenen starben zwischen November 1941 und September 1942 im Stalag XVIIIB, es gibt aber auch Informationen über einen im Februar 1945 bestatteten sowjetischen Kriegsgefangenen. Im Durchschnitt starben etwa 10 % der Häftlinge während des Transports, wobei die Typhusepidemie und die unmenschlichen Bedingungen, unter denen die sowjetischen Häftlinge lebten, die Hauptursachen für den Tod im Lager waren. Die Arbeiten zur Wiedererlangung der Namen werden in den Archiven der verschiedenen Länder fortgesetzt", erklärte man im Forschungszentrum „Pamjat“.
Nach den zusammengefassten Dokumenten des russischen Archivs und des Archivs des „Schwarzen Kreuzes“ wurden in den beiden Gräbern (Tangern und Eich-1), die mehrere hundert Meter voneinander entfernt sind, etwa 6.000 sowjetische Bürger bestattet.
Der „Garten des Gedenkens“, der zum dritten Mal in Österreich stattfand, wurde von der Botschaft der Russischen Föderation in Österreich und dem Russischen Kulturinstitut in Wien mit Unterstützung österreichischer Partner und der FZ "Pamjat" organisiert. An der Zeremonie nahmen auch Landsleute und Österreicher aus Wien teil, darunter D.M. Karbyschev-Schulen der Russischen Botschaft in Österreich, aus Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark. Zu Beginn der Zeremonie fand ein kurzer Requiem-Gottesdienst statt, der von Priester Kirill (Melkonjan) geleitet wurde.
Die Teilnehmer der Veranstaltung legten auch auf dem benachbarten Friedhof in Eich-1 Blumen nieder. Die österreichische Gedenkstättenorganisation "Schwarzes Kreuz", die unter anderem mit der Pflege der Friedhöfe Eich-1 und Tangern betraut ist, hält die Gräber und die Umgebung in perfektem Zustand.
Der Garten der Erinnerung findet seit 2020 in der ganzen Welt statt. Ziel ist es, 27 Millionen Bäume zum Gedenken an die 27 Millionen Sowjetbürger zu pflanzen, die während des Großen Vaterländischen Krieges gefallen sind. In diesem Jahr nahmen ab dem 22. Juni 24 Länder an der Aktion teil. In Österreich wurden zum Gedenken an die im Großen Vaterländischen Krieg gefallenen Sowjetbürger Bäume auf den sowjetischen Kriegsgräberstätten in Pressbaum, Neulenbach, Tangern und auf dem Internationalen Lagerfriedhof Kaisersteinbruch gepflanzt.