Musikalischer Montag am RKI. Maja Kovalevska

04/03/2017 - 19:00

Der Auftritt von Maja Kovalevska, einer weltweit bekannten lettischen Sopranistin, und ihrer Begleiterin, Elena Larina, Professorin an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst, wurde mit tosendem Applaus seitens des Publikums begrüßt. Die Veranstaltung fand am 3. April am Russischen Kulturinstitut in Wien im Rahmen des Programms „Musikalische Montage“ statt.

Die Moderatoren des Abends, Andrej Zolotov und Elisabeth Heresch, erzählten darüber, wie im Laufe der letzten zehn Jahre auf der Weltopernbühne eine ganze Reihe von talentierten Sängerinnen aus Riga erschien: Elina Garanča, Marina Rebeka, Kristina Opalajs. Einen besonders wichtigen Platz in diesem Kreis nimmt Maja Kovalevska ein, die an der lettischen Musikakademie bei Professor Anita Garanča, und später bei der hervorragenden italienischen Sängerin Mirella Freni studiert hat. Im Jahre 2006 gewann Maja Kovalevska im Wettbewerb Placido Domingos „Operalia“, was für sie den Eintritt in die Welt der Oper bedeutete. An der Wiener Oper trat Kovalevska in den Opern Verdis „Simon Boccanegra“ (im Ensemble mit P. Domingo) und Čajkovskijs „Eugen Onegin“ auf.

Eine lange künstlerische Zusammenarbeit verbindet Kovalevska auch mit der in Wien tätigen Konzertmeistern Elena Larina. Larina stammt aus der kosakischen Hauptstadt - Novočerkassk, studierte am Kiewer Konservatorium und arbeitet nun als Konzertmeisterin mit vielen führenden Sängern und unterrichtet zudem einen Kurs für slawische Vokalmusik an der Opernfakultät der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst.

Das Programm des musikalischen Abends wurde mit der Romanze „Siren“ von Rachmaninov eröffnet und danach erklangen zwei Lieder der lettischen Komponisten: „Schließe die Augen und lächle“ von Jazeps Vitols und „Turm der Liebe“ von Lucia Garuta. Die Abbildung J. Vitols spiegelt gekonnt die engen Beziehungen zwischen Lettland, Russland und dem deutschsprachigen Raum wider. Der Komponist verbrachte mehr als 35 Jahre in Sankt Petersburg, wo er am Petersburger Konservatorium bei N.A. Rimsky-Korsakov studierte und danach selbst dort unterrichtete. Unter seinen Studenten waren wichtige Säulen der russischen Musik, wie etwa Sergej Prokofjev und Nikolaj Mjaskovskij.

Der Opernteil des Abends wurde von der Arie Mimis aus des der Oper „La Bohème“ von Puccini eröffnet, und Höhepunkt wurde die dramatische Arie Lius aus der Oper „Turandot“ von Puccini, welcher beim Publikum große Begeisterung und Staunen hervorrief. Am Ende des Programms erklang die Arie Jolanthes aus der Oper „Jolanthe“ von P.I. Čajkovskij und als Zugabe die Arie Laurettas aus der Oper „Gianni Schicchi“ von Puccini und nochmals „Siren“ von Rachmaninov.

Gleich nach dem Konzert hielten die anwesenden Künstler und Gäste, unter denen sich der Botschafter Lettlands in Österreich, Edgars Skuja, weitere Vertreter des diplomatischen Korpus und die Solistin der Wiener Oper aus der Ukraine, Olga Bessmertnaja, befanden, eine Schweigeminute zum Gedenken an die Toten, die an diesem Tag bei den Terroranschlägen in der Sankt Petersburger U-Bahn ums Leben gekommen waren.

Die Serie „Musikalische Montage“, die am RKI in Wien seit September 2016 veranstaltet wird, besteht aus künstlerischen Abenden mit weltbekannten Musikern, die mit der russischen Kultur in Verbindung stehen. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe traten am Russischen Kulturinstitut bereits Solisten der Wiener Oper auf, Margarita Grizkova und Maria Nazarova, der berühmte Tenor Dmitrij Korčak und die Mezzo-Sopranistin Elena Belkina. Die Abende werden auch im Internet live oder später als Aufzeichnung zur Verfügung gestellt.