Online- Ausstellung „Das russische Lehrbuch aus den XVII.-XVIII. Jh. Alphabetisierung von Zarenkindern“

05/24/2022 - 00:15

Am 24. Mai ist der Tag der slawischen Schrift und Kultur. Dieses Fest ist mit der Ehrung der heiligen Brüder Kyrill und Method verbunden. Sie schufen die erste Schrift für die altslawische Sprache und bewirkten damit die Einführung und Verbreitung der Gottesdienste in slawischer Sprache.

Zusammen von Rossotrudnitschestwo und Moskauer vereinigtem unter Denkmalschutz stehendem Museum und Naturschutzpark werden in der Ausstellung «Das Russische Lehrbuch aus den XVII.-XVIII. Jh. Alphabetisierung von Zarenkindern» die Reproduktionen von einzigartigen slawischen Handschriften und Büchern aus der Sammlung des Museums und Naturschutzparks präsentiert, nach welchen die Thronfolger in den XVII.-XVIII. Jh. ausgebildet worden sind.

Das geschah Schritt für Schritt: zuerst wurde Asbuka oder Alphabet praktisch durchexerziert, darauf kam abgekürztes Horologion, Psalter, nachfolgend Apostolos. Bücherdruck war im Altertum überhaupt eine sehr lohnende „Reichssache“. Im Druckhof Moskau wurden die Bücher auf Kosten der Zarenkasse gedruckt. Das bekannteste, in der Ausstellung ausgestellte «Apostelbuch» wurde durch Iwan Fjodorow im Auftrag von Zar Iwan IV. („der Schreckliche“) 1564 publiziert. Das war das erste Buch, das in Moskau abgedrückt wurde. Nach diesem Buch hat man nicht nur in den Kirchen zelebriert, sondern auch die Kinder alphabetisiert.

Von besonderem Interesse ist das von Hand geschriebene schöngedruckte, ausgemalte und vergoldete „Abc-Buch“, gedruckt durch Karion Istomin. Jeder Buchstabe ist hier reich illustriert und erläutert.

Es werden ebenfalls die Bücher präsentiert, die einen riesigen Einfluss auf Bildungswesen in Russland ausgeübt haben: «Grammatik» von Meleti Smotrizki (Meletij Smotryc‘kyj) (1648) und «Arithmetik » von Leonti Magnizki (1703). Es wurden aus Fremdsprachen die Bücher zum Thema Militärwesen und diverse Wissenschaften übersetzt. Für den Unterricht des Zarensohnes Aleksei Petrowitsch in Amsterdam wurde 1703 der erste russische Navigationsatlas für die Schifffahrt auf dem Don abgedruckt.

Das Buch war überhaupt im Altertum ein Luxusgegenstand, man hat dieses gepflegt, vererbt, vor Schäden geschützt. Eine Schutzfunktion hatten dabei Einbanddeckel. Die uralten Lederbände verfügten über Filet, Pflanzen- und Grasornamenten, Bilder von Fabeltieren und -vögeln, an Riemen wurden figürliche Fibulen befestigt.

In der Messe könnte man archaischen „Psalter“-Einband 1632 Jahrgangs bewundern.

Die Bücher waren reich illustriert, unterscheiden sich voneinander durch deutlich ausgeprägte filigrane verschiedenartige Schriftarten. Mehrere Bücher wurden angesichts europäischer Erfahrungen der frühkindlichen Bildung hergestellt.