Sieben Jahre in Melichowo

09/19/2018 - 18:00

Am 19. September wurden im Russischen Kulturinstitut in Wien die Präsentation des Staatlichen A.P. Tschechow Literatur- und Gedenk-Freilichtmuseums „Melichowo“, die Eröffnung der Ausstellung „Sieben Jahre in Melichowo“, sowie das Stück „Der Bär“ des Theaters „Tschechow-Studio“ erfolgreich durchgeführt.
Die Präsentation des Freilichtmuseums „Melichowo“ und die Führung durch die Ausstellung wurde vom wissenschaftlichen Sekretär des Museums, Ljubow Awerkina moderiert. Die Gäste erfuhren neue interessante Fakten über die Geschichte des Landgutes im nahe Moskau gelegen Dorf  Melichowo, wo von 1892 bis 1899 Anton Pawlowitsch Tschechow lebte. Dort verfasste er 42 Werke, unter ihnen „Das Krankenzimmer Nr.6“, „Die Insel Sachalin“, „Der Mann im Futteral“, „Mein Leben“, „Anna am Halse“, „Ionytsch“, die Stücke „Die Möwe“ und „Onkel Wanja“.
Die Ausstellung machte die Zuseher mit den wenig bekannten Seiten der umfassenden Tätigkeiten Tschechows in Melichowo bekannt: Errichtung von drei Dorfschulen, unentgeltliche medizinische Behandlung der Bezirksbewohner, ärztliche Begutachtung der Volksschulen, verschiedene Kuratorien.
Die Mitarbeiter des Museums erzählten dem Publikum über die vielschichtige und abwechslungsreiche Tätigkeit des Landguts Melichowo, das seit 1960 die Besucher aus aller Welt willkommen heißt und liebevoll das Erbe des herausragenden russischen Schriftstellers und Dramatikers verwahrt.
Das A.P. Tschechow-Freilichtmuseum „Melichowo“, das seine Besucher mit neuen Ausstellungen, Projekten, Veranstaltungen, interessanten Expositionen erfreut, ist eines der wenigen Museen der Welt, zu dem ein professionelles Theater gehört. Das Theater „Das Tschechow-Studio“ begann seine Tätigkeit im Jahre 2006. Die Grundlage seines Repertoires bildet das Werk eines einzigen Autors – das von Anton Tschechow. Jedoch sind die Stücke anderer Schriftsteller, die ihm geistig nahe stehen, dort ebenfalls zu sehen, und zwar die von F. Dostojewskij, A. Wampilow, S. Dowlatow und A. Gelmann.

Das Abendprogramm im RKI setzte das Stück nach der berühmten Komödie Tschechows „Der Bär“ fort. Die Schauspieler des Theaters in Melichowo, Marina Suworowa, Sergej Fatjanow und Iwan Kozhewnikow spielten wie in einem Atemzug einen bunten, dynamischen und feurigen Einakter. Mit großer Wärme und Dankbarkeit begrüßte das Wiener Publikum unterschiedlichen Alters den glänzenden Auftritt der Schauspieler.

Das Tschechowsche Programm, das im Rahmen des Jahres der Musik und kulturellen Begegnungen Russland-Österreich sowie des Zyklus „Russische Freilichtmuseen im RKI“ präsentiert wurde, rief großes Interesse hervor und wurde zum markanten Ereignis im gesellschaftlich-kulturellen Leben Wiens.