Sprachmania-2017

04/22/2017 - 17:30

Österreich ist ein Kreuzungspunkt vieler internationaler Wege und daher ist es auch keineswegs verwunderlich, dass hier vor fast 30 Jahren das Projekt mit dem Titel „Sprachmania“ entstand. Dies ist eine Spracholympiade, die beinahe in allen Ländern Österreichs ausgetragen wird. Lernende an höheren allgemeinbildenden Schulen ihres Bundeslandes stellen dabei ihre Fähigkeiten in der russischen, italienischen, französischen, spanischen und englischen Sprache unter Beweis. Der Sprachmarathon beginnt üblicherweise im Februar und endet mit der Siegerehrung im April.
  Am 21. April 2017 fand in der Wirtschaftskammer Österreich das Finale des Projekts und die Siegerehrung statt. In das Halbfinale in der russischen Sprache zogen 8 Lernende aus verschiedenen Regionen Österreichs ein. Sie passierten einen schwierigen Test und schlugen sich äußerst tapfer! In kurzen Präsentationen erzählten die Bewerber des Halbfinales über ihre Motive, die sie dazu bewogen haben, eine für sie durchaus schwere (und nach eigenen Angaben „komplett andere“) Sprache zu erlernen: Interesse an der Geschichte und Kultur Russlands, der Wunsch, mit Menschen aus unserem Land zu kommunizieren und mit ihnen Freundschaft zu schließen, sowie die beruflichen bzw. wirtschaftlichen Perspektiven, die einem mit der Kenntnis der russischen Sprache eröffnet werden. Sie hoben dabei auch besonders die Schönheit und Melodik der russischen Sprache hervor. Ein junger Mann aus dem Burgenland meinte sogar, dass die russische Sprache in seinen Ohren wie eine Symphonie klinge!
  Die Teilnehmer des Halbfinales diskutierten angeregt über ein ihnen vorgelegtes Fragment aus einem Film über eine Studentin aus Sankt Petersburg, sprachen über das oft schwierige Verhältnis zwischen dem modernen Menschen und der Stadt, über die Schwierigkeit, eine gemeinsame Sprache zwischen Menschen zu finden, auf die Probleme anderer Mitmenschen einzugehen, sowie über die Einsamkeit des Menschen und seine Überwindung.
  Als Ergebnis der Diskussion ernannte die strenge, aber sehr herzliche Jury aus den 8 Halbfinalisten schließlich 3 Finalisten. Das Finale wurde in Anwesenheit von ca. 600 Gästen ausgetragen: alle Teilnehmer des Projekts, Gäste und Mitglieder der Jury - da kann man sich nur vorstellen, wie nervös die Finalisten auf der Bühne waren! Laut einem Interview mit einem Muttersprachler hatten die Finalisten nicht nur ihre Sprachfähigkeiten in der freien Rede, sondern auch ihre Schauspielfähigkeiten unter Beweis zu stellen. Alle Finalisten überzeugten mit ihrem Talent, daher war die Diskussion in der Jury durchaus lebhaft! Letztendlich kam es zu folgendem Ergebnis:  den 1. Platz belegte die Salzburgerin Constanze Wamprechtshamer, den 2. Platz Fabian Vallentin aus Wien, und den 3. Platz Eve Nojlichedel, der Südtirol im Wettbewerb repräsentierte.
  Die Gewinner wurden mit einem Geldpreis von der WKÖ und mit einem Zertifikat zur Teilnahme an einem einmonatigen Sprachkurs an einer russischen Hochschule im Zuge eines staatlichen Auslandsprogrammes zur Stärkung des Unterrichts und der Ausbildung in der russischen Sprache im Ausland ausgezeichnet.
  Die Sieger wurden vom vertretenden Diplomaten Igor Nikitin und von Jurij Zajcev, dem Leiter der Agentur Rossotrudnitschestwo in Österreich, ausgezeichnet.