Vortrag „Puschkin reloaded“ fand in Wien im Vorfeld des Tages der russischen Sprache statt

06/04/2020 - 22:30

Anlässlich des Tages der russischen Sprache und des Puschkin-Tages in Russland fand am 4. Juni im Russischen Kulturinstitut in Wien der online-Vortrag „Puschkin reloaded“ in deutscher Sprache statt. Erich Poyntner - der österreichische Philologe, Fachmann für russische Literatur, mehrmaliger Preisträger des Puschkin-Wettbewerbs und Träger der Puschkin-Medaille - präsentierte seine Sichtweise auf die Persönlichkeit und das Werk des russischen Poeten.

Für virtuelle Gäste aus diversen Städten Österreichs und Russlands, unter denen Philologen, Übersetzer und Studierende der Slawistik-Institute der österreichischen Universitäten waren, schilderte der Professor das „Phänomen Puschkin“, seine unvergängliche Beliebtheit in Russland und in der gesamten Welt: wie aus einem kleinen Genie Puschkin bereits zu seinen Lebzeiten zu Legende, fast zu einem Heiligen wurde; das Interesse für ihn wuchs mehr und mehr sowohl zur Zarenzeit als auch in den Sowjet-Jahren aber auch heute.

Professor Poyntner behandelte die wichtigsten Meilensteine der Biographie und des Schaffens des Literaten sowie dessen Interaktionen mit dem Staat und den Zeitgenossen. In der schwierigen Zeit des Regierens mehrerer russischer Herrscher war Puschkin ein Rebell, doch rief er stets Respekt hervor, was, der Meinung des Professors nach, der Grund für die breite Bekanntheit Puschkins ist. Dies erlaubte dem österreichischen Philologen den russischen Dichter mit der Band Rolling Stones und sein Gedicht „Die nutzlose, zufällige Gabe“ mit dem Lied „Satisfaction“ zu vergleichen. Der Vortragende präsentierte dem Publikum eigene Übersetzung dieses Gedichts.

In seinem Vortrag analysierte Professor Poyntner den Einfluss des Schaffens des Genies auf Dichter des Silbernen Zeitalters, auf die Reflexion der Werke Puschkins im musikalischen Erbe. Er merkte an, dass der besondere Stil des Poeten, die scheinbare Einfachheit seiner Wortwahl, die Einzigartigkeit stilistischer Nuancen seiner Poesie es selbst den erfahrensten Übersetzern schwer machen, die ganze Schönheit seiner Werke zu wiedergeben.

Die Videokonferenzteilnehmer waren mit den Werken Puschkins vertraut. Die originelle Konzeption des Vortrags von Professor Poyntner rief Interesse und lebhafte Diskussion hervor.

Professor Poyntner ist Generalsekretär des österreichischen Verbandes der Russischlehrer und Hauptredakteur der Zeitschrift „Mitteilung“ für österreichische Slawisten; auf dem Logo der Zeitschrift ist das Porträt A.S. Puschkins abgebildet.