XV. Schüler-Russischolympiade Moskau 4.-8.12.2017

12/15/2017 - 14:45

Die XV. Schüler-Russischolympiade war für alle Teilnehmer ein großer Gewinn, auch wenn von unserem Team nur ein dritter Medaillenrang erreicht wurde, wozu wir Constanze Wamprechtshamer herzlich gratulieren. Heuer gab es absolute Sieger, des Weiteren solche zweiten und dritten Grades und noch Gewinner im Rhetorik-Wettbewerb.

Jeweils drei Stunden waren für den Aufsatz am Dienstag, die mündliche Prüfung am Mittwoch und die Landeskunde am Donnerstag angesetzt. Die Präsentationen zu landeskundlichen Themen waren im Rahmen der Landeskundeprüfung vorzutragen. Im Unterschied zu den Vorjahren gab es heuer keine Länderpräsentationen bei der Eröffnung.
Der angesprochene Gewinn für alle Teilnehmer bestand in der Kontaktmöglichkeit zu gleichaltrigen Jugendlichen aus 28 Nationen, die alle durch die russische Sprache verbunden waren. Darunter viele Jugendliche aus Ländern, die durch politische Konflikte entzweit werden. Wenn dann Jugendliche aus solchen Ländern Freundschaft schließen und erklären, dass sie diese Freundschaft auch weiter pflegen wollen, wird aus dem Fest der russischen Sprache eine Veranstaltung, bei der aktive Friedensarbeit verwirklicht wird.
Dank gebührt den Organisatoren der Olympiade für die wirklich reibungslose Durchführung dieser Großveranstaltung. Dank gebührt dem russischen Unterrichtsministerium für die großzügige Finanzierung der Olympiade. Gute Unterbringung im Hotel Astrus, Leninskij 148, tadellose neue Autobusse für alle Transfers, gute Verpflegung in der Institutskantine, spasibo bolshoe! Dank auch für die ungemein freundliche Aufnahme durch die offiziellen Vertreter des Instituts und die vielen wirklich sehr netten Lehrpersonen.
Akademiemitglied, legendärer Gründer und auf Lebzeiten Präsident des Puschkin-Instituts, Vitalij Grigor'evič Kostomarov, trat in voller Frische sowohl bei der Eröffnung als auch bei der feierlichen Abschlussveranstaltung auf.
Natürlich waren Vertreter des Ministeriums, Rektorin Margarita N. Ruseckaja, Prorektorin Jelena V. Koltakova und zahlreiche andere Mitarbeiter des Instituts mehrfach zugegen, traten mit vielen netten Worten an die jugendlichen Teilnehmer heran, doch überstrahlt wurde die Olympiade von der Persönlichkeit ihres Gründers. Einer zweiten besonders faszinierenden Persönlichkeit des Puschkin-Instituts, dem Organisator des Rhetorik-Wettbewerbs, Dekan Prof. Dr. Vladimir I. Annuškin muss für seine schauspielerischen Darbietungen und Durchführung des Redewettbewerbs besonders gedankt werden.
Unsere sechsköpfige Schülergruppe wurde bald zu einer ausgezeichnet harmonisierenden Familie, die sich von einem nicht mehr jugendlichen, aber noch immer begeisterungsfähigen Russischlehrer durch Moskau führen ließ. Wir standen schon am Anreisetag am Roten Platz, spazierten trotz Frost durch den neuen Park Zarad'e, besuchten die Kremlkathedralen, die Tret'jakov-Galerie, wo wir vor Rublevs Troica standen, sahen Pique Dame im neu renovierten Stanislavskij- Nemirovič-Dančenko Operntheater, spazierten durch das winterliche Moskau vom Puschkin Platz zum Kreml, waren nach dem Planetarium im Zirkus, um unsere kulturellen Höhepunkte zu nennen.
Dies war aber nur durch den großen Einsatz und die Ausdauer der Gruppe möglich, wofür ich allen sechs Teilnehmern mein Kompliment aussprechen möchte. Sie haben sich die Teilnahme an der Olympiade wirklich verdient.
Von Seiten des Puschkin-Instituts soll man unsere Eigenaktivitäten nicht als Unzufriedenheit auffassen. Wir verstehen, dass ein so intensives Kulturprogramm für die große Zahl von Jugendlichen einfach nicht organisierbar gewesen wäre. Im Gegenteil, wir sind sehr dankbar, dass uns durch die Einladung zum Finale der Russischolympiade die Möglichkeit geboten wurde, die Stadt Moskau und einige ihrer kulturellen Höhepunkte kennenzulernen.
Mögen die internationalen Schüler-Russischolympiaden auch in der Zukunft die Motivation zum Erlernen der russischen Sprache steigern, möglichst viele Kontakte zwischen Jugendlichen aus aller Welt entstehen lassen und Jugendlichen aus Österreich die Möglichkeit eines äußerst interessanten und lehrreichen Besuchs der vielfach unterschätzen Stadt Moskau bieten.
Gesondert möchten wir uns auch beim österreichischen Bildungsministerium sehr herzlich für die Unterstützung dieser Veranstaltung bedanken!
Bericht: Mag. Walter Bunzenberger