Zum Gedenken an die heldenhafte Flucht der sowjetischen Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen

02/02/2022 - 15:30

Am 1. Februar, dem Vorabend des Jahrestages des heldenhaften Aufstandes und der Flucht der sowjetischen Kriegsgefangenen aus dem Konzentrationslager "Mauthausen" im Februar 1945, führten Vertreter russischer Landsmannschaften in Österreich und Mitarbeiter des Russischen Hauses in Wien unter Beteiligung österreichischer Mitarbeiter des gedenkhistorischen Museumskomplexes Gedenkveranstaltungen durch, die der Heldentat der sowjetischen Soldaten gewidmet waren. 

In der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 1945 unternahmen etwa 500 Häftlinge, die meisten von ihnen zum Tode verurteilte sowjetische Offiziere, die im Block 20 von Mauthausen eingekerkert waren, eine gewagte organisierte Massenflucht aus dem schwer bewachten Lager. Die Rebellen griffen die Wachen mit Steinen und spitzen Feuerlöschern an, überwanden den Steinzaun und die elektrischen Stacheldrahtzäune unter Maschinengewehrfeuer von den Türmen und brachen aus dem Lager aus, wobei sie Dutzende und Hunderte ihrer Kameraden verloren. In den folgenden Tagen organisierten die SS-Truppen mit aktiver Hilfe der Bevölkerung die Suche nach Überlebenden und deren Vernichtung in den umliegenden Wäldern und Dörfern.

Die Nationalsozialisten nannten die mehrtägige Aktion zum Aufspüren und Töten der Flüchtige "Mühlviertel Hasenjagd", nach dem Namen des Gebiets in Oberösterreich. Unter den Einheimischen gab es jedoch mehrere Menschen, die ihr eigenes Leben riskierend flüchtige Gefangene beherbergten. Ihnen ist es zu verdanken, dass etwas mehr als 10 sowjetische Gefangene überleben konnten.

Vertreter der Jugendsektion des Koordinationsrates der russischen Landsleute in Österreich und der ältesten Gesellschaft der Landsleute "Rodina", die Mitarbeiter des Russischen Hauses in Wien legten Blumen am Standort der Todesbaracke Nr. 20, am Fuße des Denkmals für den hingerichteten Helden der Sowjetunion, General D.M. Karbyschew, und am Denkmal für die sowjetischen Gefangenen im Dorf Ried in der Riedmark nieder, wohin die Nazis die Leichen von Gefangenen brachten, die bei der Verfolgung von Flüchtlingen gefangen wurden.

Oleg Ksenofontov, Direktor des Russischen Hauses in Wien, bedankte sich bei Gudrun Bloberger, Leiterin der pädagogischen Programme der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, für ihre langjährige Arbeit zur Bewahrung des historischen Gedächtnisses und die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Museums.